Was bedeutet uns Christi Himmelfahrt

Hören Sie gerne Radio? Genauer gesagt WDR 2?
Jedes Jahr im Mai hören Sie dort den gleichen Trailer: Die Stimme eines Kindes singt - nicht schön, aber eindringlich - „Am Donnerstag ist Himmelfahrt … und Himmelfahrt ist Vatertag im Wonnemonat Mai!“
‚Himmelfahrt’ und ‚Vatertag’: zwei Aspekte, die diesen Tag prägen.
Zum ‚Vatertag’ fällt Ihnen sicher einiges ein: Männer unter sich, ein Tag mit Wandern, Männergesprächen und – wenn’s übel kommt- mit reichlich Alkohol.
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Zeichen und Symbole

Wallfahrt

Nach alter Tradition ist der ‚Himmelfahrtstag’ ein Wallfahrtstag: Mit Picknick, Gesang und Fahnen ging es früher hinaus in die Welt, zu Orten, an denen ein besonderes Stück ‚Himmel auf Erden’ für die Menschen erfahrbar wurde. Und bis heute werden Gedenkstätten besucht, Kirchen, Wegekreuze, Orte, die an besondere Ereignisse erinnern. Beim Wandern und Beten wird für die Teilnehmenden spürbar: Gott ist nicht unerreichbar weit entfernt, sondern unter den Menschen und in seiner Welt anwesend.
Die ‚Vätertouren’ am Himmelfahrtstag entstammen zum einen aus der Tradition des Wallfahrens, zum anderen aber sicher auch als Gegenstück zu dem zeitlich nahe liegenden ‚Muttertag’.

Himmel und Erde

„War das eine Himmelfahrt“ stöhnt manch einer nach einer langen und unbequemen Fahrt. Und denkt dabei nicht gerade an einen blauen und sonnigen Himmel oder einen freudigen Tag. Und doch ist ‚Christi Himmelfahrt’ ein Fest- und Freudentag!
In der Bibel wird von der ‚Himmelfahrt Christi’ berichtet. Das Fest ‚Christi Himmelfahrt’ stellt diese letzte Begegnung des Jesus von Nazareth mit seinen Anhängern in den Blickpunkt.
Der als ‚Staatsverräter’ hingerichtete Jesus von Nazareth war nach drei Tagen im Grab vom Tode auferstanden und seinen Freunden und Anhängern immer wieder erschienen. Er begegnete ihnen in unterschiedlichen Situationen. Er sprach ihnen Mut zu, erklärte, wie sein Leben, sein Tod und seine Auferstehung zu verstehen sind.
Doch nach einiger Zeit verlässt er endgültig seine Freunde. Die Mut machenden und tröstenden Christusbegegnungen enden. Die Bibel drückt es so aus: „er wurde zum Himmel emporgehoben“ (nachzulesen im Lukasevangelium Kapitel 24, Vers 51). Erstaunlicherweise sind seine Jünger nicht enttäuscht oder traurig. „Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück“, heißt es im Lukasevangelium (Kapitel 24, Vers 52). Sie verstehen: Jesus Christus ist nicht einfach ‚weg’, sondern auf neue und andere Weise in der Welt anwesend und erfahrbar. Der Himmel, Gott, Jesus Christus sind nicht unerreichbar weit entfernt, sondern mitten unter den Menschen!