Was bedeutet uns Ostern

Da hoppelt der Osterhase wieder durch die Einkaufsregale und verkündet uns das Osterfest. Was aber bedeutet Ostern?
Ostern ist das Fest der Auferstehung des Gottessohnes Jesus Christus. Damals, vor zweitausend Jahren, schienen Ideen und Lebenshaltung dieses Jesus von Nazaret gescheitert zu sein. Jesus hatte in seinem Leben nicht danach gefragt, ob die Menschen sich an die zahlreichen Gesetze, Gebote und Lebensregeln der Gesellschaft hielten. Er fragte, ob die Menschen ihr Leben an Gottes Willen festmachten – so, wie Gott es mit und für sie gedacht haben könnte. Der Glaube an die Zuwendung Gottes und der Glaube an Gottes Zutrauen zu den friedensschaffenden Fähigkeiten des Menschen waren seine Themen. Doch sein Weg endete am Kreuz – tot, vorbei, begraben.
Bis nach drei Tagen: Zuerst war das Grab leer (noch lange hieß es, seine Anhänger hätten den Leichnam verschwinden lassen, um einen Auferstehungs-Mythos zu schaffen), dann aber die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus mit verschiedensten Menschen an verschiedensten Orten.

Dies war und ist kein wissenschaftlich nachweisbares Ereignis. Die Kraft, die vom Auferstehungsfest ausgeht, ist nur mit dem Glauben erfahrbar. Wenn es stimmt, dass Gott Jesus auferweckt hat, dann ist das eine Bestätigung der Lebensbotschaft dieses Jesus von Nazaret:
  • dass der Mensch sich selbst lieben soll so wie seinen Nächsten;
  • dass er Gott als den Schöpfer aller Dinge achten und ehren soll;
  • dass ein jeder Mensch, ein jedes Tier, die ganze Schöpfung wert-voll ist vor den Augen Gottes.

In vielen weiteren Geschichten, Worten und Taten hat Jesus Christus diese Botschaft den Jüngern nahe gebracht. Man kann die Botschaft im Neuen Testament nachlesen. Fragt man sich, was diese Botschaften den Menschen heute sagen, übersetzt man sie also in die heutige Zeit, dann ist auch heute Auferstehung erlebbar. Ostern, Auferstehung heißt dann zum Beispiel:

  • Auferstehen aus den vielen kleinen todbringenden Erfahrungen des Alltags.
  • Hoffnung schöpfen, nach neuen Wegen suchen, wo alles verfahren scheint .
  • mit Mut und Phantasie neu handeln für eine bessere Welt. Für ein Reich Gottes auf Erden, das mit ihm begonnen hat und an dem die Menschen täglich neu mitbauen dürfen.

Ostern, das heißt: Du kannst dich einbringen und darfst es einmal ganz erleben, das Himmelreich.
Reich Gottes, das vielleicht weniger ein Ort ist, sondern eher ein Zustand von Glück und Gerechtigkeit – in Gottes mütterlicher und väterlicher Liebe.
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Zeichen und Symbole

Osterkerze

Kerzen verleihen einem jeden Fest einen feierlichen Charakter. In religiöser Symbolik sind sie aber nicht allein dekorativ-festlich: das Licht und die Wärme der Kerze werden als Symbol für Gottes Haltung zu den Menschen angesehen. Das Verbrennen des Wachses erinnert an Jesus Christus, der sich für die Menschen verzehrt, hingegeben, hat. Darüber hinaus trägt die Osterkerze jedes Jahr besondere Zeichen mit eigener Symbolik:
  • 5 rote Nagelköpfe aus Wachs, die an die Wundmale Jesu erinnern;
  • ein Kreuz, auf den Kreuzestod Jesu verweisend;
  • das A und O, erster und letzter Buchstabe des griechischen Alphabets, Anfang und Ende. Sie beschreiben die Allmacht und Allgegenwart Gottes. 
  • Und schließlich die Jahreszahl: Gott ist auch hier und heute, in diesem Jahr, für uns Menschen da! Auf dem Foto ist die Osterkerze aus dem vergangenen Jahr abgebildet. In diesem Jahr steht natürlich die 2010 auf der Osterkerze!
Die Osterkerze brennt in den Gottesdiensten der Osterzeit bis zum Pfingstfest. Danach wird sie zu besonderen Anlässen wie Taufe oder Beerdigung entzündet.

Osterhase

Der Osterhase ist ein Frühlingsbote: ab März springt er über die Felder und gibt mit seinen lauschend aufgestellten Löffeln und den nie geschlossenen Augen ein Beispiel für ständige Aufmerksamkeit. Im religiösen Brauchtum wurde diese Aufmerksamkeit der Hasen als Aufruf verstanden, die Wiederkunft Jesu Christi auf Erden wachsam zu erwarten.

Auch die Ostereier haben ihre Herkunft im profanen Bereich: Eier galten in vielen Kulturen als Ursymbol des Lebens. Wie im Dunkel des Grabes ensteht im Verborgenen unter der Schale neues Leben, das wächst und sich entfaltet, bis es die Schale durchbricht und ans Licht kommt. Hinzu kommt, dass im frühen Mittelalter um Ostern herum die Fronzahlungen an die Herrschaft fällig. Zu diesen Gaben gehörten immer auch Eier.

Osterlamm

In vielen antiken Kulten war das Schlachten von Opfertieren zentraler Bestandteil kultischer Handlungen. Auch im damaligen Judentum wurden – stellvertretend für das schuldhafte Verhalten des Opfernden – Lämmer geschlachtet. Die ersten Christen bezogen dieses Denken auf den Tod Jesu, der, als 'wahres Osterlamm' die Sünden der Welt getilgt hat.
Noch heute ist in vielen Familien Brauch, an Ostern gebackene Osterlämmer zu verschenken – oft verziert mit einer 'Siegesfahne'.

Osterfeuer

Das Feuer war von Alters her Symbol der Sonne, die alles Leben schenkt.
Diese Bedeutung des Feuers wurde auf das Osterfest übertragen. Dabei galt schon den frühen Gemeinden die Sonne als Symbol für Christus.