Was bedeutet uns Aschermittwoch

Gefallen Ihnen Tattoos? Diese kleinen schwarzen oder bunten Motive auf Arm, Bein oder Körper? Tattos haben zur Zeit Hochkonjunktur. Sie sind modisch, unterstreichen die persönliche Note und dokumentieren gleichzeitig nicht selten auch eine Botschaft : das Herz mit dem Namen der Liebsten oder das Pictogramm der Gruppe oder Klicke, zu der Trägerin oder Träger gehören.
Irgendwie erinnert ein Aschenkreuz entfernt an solche Tattos:
Okay, besonders modisch ist es vielleicht nicht, auch nicht unbedingt künstlerisch wertvoll. Und auch nicht von wasserresistenter Haltbarkeit. Aber es bezeichnet doch gut sichtbar die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe: zu den (katholischen) Christen. Und es gibt eine bestimmte ‚Botschaft’ preis: Ich bin mir der Endlichkeit meiner irdischen Existenz bewusst’, sagt es. Und: ‚Ich vertraue darauf, dass Kreuz und Tod nicht das Ende sind, sondern der Anfang eines ewigen und guten Lebens bei Gott’.

Vielleicht kennen Sie noch den ländlichen Brauch, die Felder abzubrennen und die Asche unterzupflügen. Vielleicht kennen Sie noch die Erzählungen älterer Menschen, die von der reinigenden Kraft der Asche sprachen. Und auch vom ‚Phönix aus der Asche’ haben Sie bestimmt schon einmal gehört, der aus der Asche heraus immer wieder zu neuem Leben findet. Asche kann ungeheuer fruchtbar sein! Im Verbrannten und Vergangenen kann der Anfang zu Neuem stecken.

Mit dem Aschermittwoch endet der Karneval und die Fastenzeit beginnt. Während beim Karneval die ‚irdischen’ Freuden im Vordergrund standen, sozusagen als eine Art Gegenwelt, in der es drunter und drüber geht, stehen beim Aschermittwoch die ‚himmlischen’ Aspekte im Vordergrund: Menschliches, irdisches Leben hat einen Anfang und ein Ende und ist damit zeitlich sehr begrenzt. Das Leben im Glauben an Jesus Christus bietet ewiges Leben. Chancen auf Neuanfang, wo Leben missglückt ist oder wo Menschen schuldig wurden. Chancen auf eine bessere Zukunft, wo das Leben vertan und vergeblich erschien. Nicht Tod und Teufel und dann nix, sondern Asche und Fruchtbarkeit und Neuanfang!

Entdecken Sie mit diesen Gedanken den Aschermittwoch und die Fastenzeit neu!

Mehr zum Aschermittwoch und zur Fastenzeit finden Sie unter Brauchtum.de

und in den Materialmappen zu diesen Internetseiten. Schauen Sie doch einmal in die Rubrik ‚Das Projekt’. Hier können Sie Materialmappen mit weiteren Ideen, Tipps und Informationen zu den christlichen Festen im Jahreskreis bestellen.
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Zeichen und Symbole

Aschekreuz

Am Aschermittwoch sind die katholischen Christen eingeladen, sich in den Kirchen mit dem Aschekreuz bezeichnen zu lassen. Um die Asche zu gewinnen, werden zuvor die getrockneten Palmzweige des vorausgegangenen Jahres verbrannt.
Der Priester besprengt die Asche mit Weihwasser. Dann zeichnet er den Gläubigen ein Aschekreuz auf die Stirn. Dazu spricht er: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“.
Der ‚Aschermittwoch’, der der Karnevalszeit folgt, will keine Drohung sein. Mit seiner Symbolik will er die Gläubigen anregen, sich über die Begrenztheit des irdischen Lebens bewusst zu werden. Das bezieht sich nicht nur auf unsere Sterblichkeit. Als Menschen sind wir auch begrenzt in unserer Fähigkeit, Eindrücke wahrzunehmen und zu verarbeiten und darin, in unseren Beziehungen anderen gerecht zu werden. Begrenzt sein heißt: nicht alles haben können, was greifbar ist, nicht alles erleben können, was erlebbar ist, nicht alles machen können, was machbar ist.

Mit der christlichen Verheißung ewigen Lebens ist dem Menschen ein Ende seiner irdischen Begrenztheit in Aussicht gestellt. So fordert die Bezeichnung mit dem Kreuz die Menschen auf, sich mit Entschiedenheit dem Willen Gottes und der Verheißung ewigen Lebens zuzuwenden und dies in der Gestaltung seines irdischen Lebens mit einzubeziehen.