Was bedeutet uns Karneval

Aus manch einem Kindergarten und manch einer Grundschule tönt es in diesen Tagen „Im Karneval, im Karneval, da geht es lustig zu. Da machen alle Leute mit, auch ich und du ...“. Und tatsächlich sind ab Weiberfastnacht überall Hexen und Teufel, Monster und Mariechen zu sichten!
Vielleicht nicht alle, aber viele machen mit bei diesem Karnevalsspiel, dass die üblichen Regeln menschlichen Zusammenlebens außer Kraft setzt! Da werden die Rathausschlüssel, und damit die Verantwortung in den Städten und Gemeinden, an die Karnevalsprinzen und –prinzessinnen übergeben und für ein paar Tage haben die Narren das Sagen. Da werden in Büttenreden und auf Karnevalswagen Politik, Gesellschaft und Show-Business auf den Arm genommen. Da darf einmal ungestraft gesagt werden, was man doch immer schon einmal an Kritik loswerden wollte. Da wird geschunkelt, getrunken, gelacht und getanzt.

Aber warum das Ganze? Warum ‚Kappe auf – Karneval’ ! Manch einem ist diese ‚Fröhlichkeit auf Kommando’ unheimlich. Was also soll der Karneval?

Karneval und Fastenzeit gehören eng zusammen: Im Karneval werden, im Schutz der Masken unerkannt, ‚irdische’ Freuden ausgelebt. Doch die ‚tollen Tage’ sind nicht nur Selbstzweck. Das ‚Ausprobieren’ der ‚Gegenwelt’ zu allem, was sonst Gültigkeit hat, soll helfen, das wirklich Wichtige für das ‚Hier und Heute’ und das ‚Leben im Reich Gottes’ zu erkennen.
Die Botschaft vom Zusammenhang des Karneval mit dem Aschermittwoch lautet: Bedenke, dass das Leben auf dieser Erde zeitlich begrenzt ist. Darum vergiss nicht, den Sinn deines Lebens über deine rein irdische Existenz hinaus zu suchen!

In diesem Sinne: Alaaf!!!

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Zeichen und Symbole

Verkleidungen und Fastenzeit

Maske und Maskierung sind aus dem Karneval nicht wegzudenken: Der Karneval bietet Gelegenheit, für eine begrenzte Zeit in eine andere Rolle hineinzuschlüpfen, für eine überschaubare Zeitspanne ein anderes als das gewohnte Leben auszuprobieren. Die Masken bieten zugleich Schutz: sie erlauben, Kritik zu üben oder auch mal, jemanden handfest zu ‚foppen’.

Der Karneval steht in einem engen Zusammenhang zu der ihm folgenden Fastenzeit: ‚carne vale’ – lateinisch ‚Fleisch, lebe wohl’ , so erklären manche Volkskundler die Namensherkunft. Mit diesem Namen sei ein Hinweis gegeben auf die folgende ‚fleischlose’ Fastenzeit. Auch die Namensdeutungen ‚Fastnacht’ als ‚Nacht vor der Fastenzeit’ oder der ‚Fasching’ als ‚Ausgabe des Fast-Schank’, des ‚Trunkes vor der Fastenzeit’ weisen darauf hin.

Masken

Schon in vorchristlicher Zeit schlüpften die Menschen in Masken. Zum einen bot sich ihnen darin die Möglichkeit, vermeintlich unerkannt und damit straffrei die Götter zu beschimpfen. Zum anderen dienten die Masken zur Personifizierung von Jahreszeiten, Dämonen und bedrohlichen Naturphänomenen. - Fast wie in einem Theaterspiel wurden sie allesamt zum Winterende aus den Wohnorten getrieben. Der Lärm, der mit Schellen und Trommeln dieses Spiel begleitete, sollte die Frühlingsgeister wecken.