Wie es früher war

Mieke Münnich
Mieke Münnich wurde 1926 in Recke im Münsterland geboren. Sie hatte
zwei Brüder, die 9 und 15 Jahre älter als sie waren. Ihr Vater
starb, als sie 13 Jahre alt war. Mit ihrer Mutter ist sie dann für
einige Zeit zu ihrem Onkel, einem Pfarrer, ins Emsland gezogen.
Später hat Mieke Münnich geheiratet und zwei Kinder bekommen. Beide
leben mit ihren Ehepartnern in einiger Entfernung. Gerne und oft
besucht sie aber ihre Kinder, deren Partner und die 9 Enkelkinder.

Onkel Bob
„Mein Onkel Bob machte den Nikolaus für unser ganzes Dorf. Als Kind
wusste ich aber nicht, dass „unser“ Nikolaus von Onkel Bob
dargestellt wurde.
Onkel Bob war Junggeselle. Er hatte eine Menge Spaß an Kindern. Das „Nikolaus-Spielen“ ließ er sich wohl eine Menge Geld kosten. Die Gaben für die Kinder erhielt er wohl von den Eltern, die diese an einen abgesprochenen Ort vorm jeweiligen Haus versteckt hatten. Aber das Verkleiden und Schminken ließ Onkel Bob ganz professionell beim Schneider und Frisör machen. Auch fuhr er bei den Familien in einem Landauer (d.i. eine Kutsche) vor. Das bezahlte er aus eigener Tasche. Heute denke ich, ihm war die Achtung vor der Person des Heiligen wohl so wichtig, dass ihm da nur das Beste gut genug war. Über so manchen ‚billigen’ in roten Bademantel gekleideten Weihnachtsmann-Nikolaus wäre Onkel Bob sicher ganz entsetzt.
In einem Jahr hatten mir Nachbarkinder gesagt, es gäbe den Nikolaus gar nicht, sondern das sei Onkel Bob. Ich fragte meine Mutter. Die gab mir zur Antwort: „Schau ihn dir doch einfach ganz genau an, dann kannst du es ja sehen!“ Als der Nikolaus kam, stellte ich fest, dass es doch der echte Nikolaus sein musste: vom Gesicht war ja wenig zu erkennen. Aber der Nikolaus hatte ja nicht Onkel Bobs Schuhe an! Also habe ich noch weiterhin an den Nikolaus geglaubt.“
(Anmerkung der Redaktion: Den Heiligen Nikolaus gibt´s ja wirklich, nämlich den Heiligen, der uns vom Himmel aus sicher verbunden ist!)
Onkel Bob war Junggeselle. Er hatte eine Menge Spaß an Kindern. Das „Nikolaus-Spielen“ ließ er sich wohl eine Menge Geld kosten. Die Gaben für die Kinder erhielt er wohl von den Eltern, die diese an einen abgesprochenen Ort vorm jeweiligen Haus versteckt hatten. Aber das Verkleiden und Schminken ließ Onkel Bob ganz professionell beim Schneider und Frisör machen. Auch fuhr er bei den Familien in einem Landauer (d.i. eine Kutsche) vor. Das bezahlte er aus eigener Tasche. Heute denke ich, ihm war die Achtung vor der Person des Heiligen wohl so wichtig, dass ihm da nur das Beste gut genug war. Über so manchen ‚billigen’ in roten Bademantel gekleideten Weihnachtsmann-Nikolaus wäre Onkel Bob sicher ganz entsetzt.
In einem Jahr hatten mir Nachbarkinder gesagt, es gäbe den Nikolaus gar nicht, sondern das sei Onkel Bob. Ich fragte meine Mutter. Die gab mir zur Antwort: „Schau ihn dir doch einfach ganz genau an, dann kannst du es ja sehen!“ Als der Nikolaus kam, stellte ich fest, dass es doch der echte Nikolaus sein musste: vom Gesicht war ja wenig zu erkennen. Aber der Nikolaus hatte ja nicht Onkel Bobs Schuhe an! Also habe ich noch weiterhin an den Nikolaus geglaubt.“
(Anmerkung der Redaktion: Den Heiligen Nikolaus gibt´s ja wirklich, nämlich den Heiligen, der uns vom Himmel aus sicher verbunden ist!)