Wie es früher war


Frau Schneider

Die Menschen haben zu allen Zeiten Feste gefeiert. Vor längerer Zeit hat uns Frau Schneider, die 1912 geboren wurde und die inzwischen verstorben ist, erzählt, wie es in ihrer Jugend am Martinstag zuging.
„Das Martinsfeuer wird auf einem Feldstück hier in der Nähe abgebrannt. Das ist seit ca. 40 Jahren so. In meiner Kindheit gab es aber hier noch keine Martinsumzüge, wie meine Enkelkinder sie heute erleben. Einmal haben wir wohl in der Schule um den Martinstag herum Rübenlaternen gebastelt. Wir haben die Kapelle aus dem Wald nachgebaut. Dafür haben wir den ersten Preis gewonnen. Übrigens sind mit mir zusammen 81 Kinder eingeschult worden.“

Familie Schneider

Frau Schneider stammt aus einer Familie mit 10 Kindern, zur Freude von Eltern und Geschwistern das erste Mädchen nach 12 Jahren. Geboren ist sie in dem Haus, in dem sie noch heute mit ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn wohnt. Ihr Sohn lebt mit Frau und Enkel in etwas weiterer Entfernung. Die anderen beiden Enkel und die 5 Urenkel wohnen in der Nähe und kommen gerne zu Besuch. Schon ganze Schulklassen hat Frau Schneider in ihrem Garten empfangen, bewirtet und ihnen erzählt, wie das Leben in einem kleinen Dorf gewesen ist. Und wie es so ist, wenn eine große Stadt sich bis zu einem kleinen Dorf hin ausbreitet, so weit, bis das Dorf nur noch ein „Stadtteil“ ist.

Gemäldeausschnitt: Kinder mit Laternen

Auf dem Gemälde seht ihr, wie um 1850 die Martinslaternen der Kinder aussahen: Rüben oder Kürbisse wurden ausgehöhlt. Dann wurden Muster hineingeschnitten und eine Kerze hineingestellt. An Leder- oder Seilbändern gehalten, trugen die Kinder ihre Laternen. Sicher ist auch die „Kapellen-Laterne“ von Frau Schneider in dieser Art gebastelt worden.