Literaturliste

Auf dieser Seite stellen wir Ihnen zum einen Bücher vor, die den religiösen Hintergrund des Festes erschließen. Zum anderen finden Sie hier aber auch Bücher, die die Thematik des Festanliegens oder -gedankens aufgreifen, ohne explizit religiös zu sein.

Allerheiligen und Allerseelen – zwei Feste, die nicht nur zeitlich, sondern auch inhaltlich nahe beieinander liegen. Unsere Literaturvorschläge laden ein, sich mit der Frage nach dem Heil(ig)-Sein für diese Welt und mit der Frage nach Tod und Weiterleben zu beschäftigen.


Übrigens: die meisten der auf diesen Seiten genannten Titel können Sie in den katholischen öffentlichen Büchereien (KÖB) ausleihen. Die KÖB in Ihrer Nähe im Gebiet des Erzbistums Köln finden Sie hier: Katholische öffentliche Büchereien

Franziskus

Von Josef Quadflieg und Ivan Gantschev
Für Kindergartenkinder

Allerheiligen, Fest der Heiligen und der Namenspatrone und Fest, das die Verbundenheit der Heiligen mit den Menschen auch heute noch nahe bringen möchte. Ein Weg, dies auch Kindern zu vermitteln: verschie-dene Lebensgeschichten von heiligen den Kindern zu erzählen. Und dabei hilft z.B. das Buch von Josef Quadflieg und Ivan Gantschev. Es erzählt aus dem Leben des heiligen Franziskus, der mit Liebe, Humor und Gottvertrauen für ein heil-sames Leben von Mensch und Natur eintritt.

Düsseldorf 2000, ISBN 3-491-79538-1

Papa Weidt

Von Inge Deutschkron und Lukas Ruegenberg
Für Kinder und Erwachsene:

Wie wird man zum ‚Heil’ für die Welt, für die Mitmenschen? Inge Deutschkron erzählt die Geschichte des ‚Papa Weidt’, der im Berlin der Nazizeit in seiner Besenbinderwerkstatt versucht, bedrohten und verfolgten Menschen zu helfen. Die Autorin, selber Verfolgte des Naziregimes, und der Grafiker Bruder Lukas Ruegen-berg haben ein Buch geschaffen, dass Mut machen kann, die Schwierigkeiten des Lebens nicht einfach nur hinzunehmen, sondern sich ihnen zu stellen und – mit Gottes Hilfe – nach Lösungswegen zu suchen. So passt das Buch zum Allerheiligenfest, das die Menschen nicht zum distanzierten Anbeten entfernter Heiliger aufruft, sondern zum Heils-Handeln auch in heutiger Zeit.

Kevelaer 2001, ISBN 3-7666-0210-1

Die besten Beerdigungen der Welt

Von Ulf Nilsson und Eva Eriksson
Für Kindergartenkinder:

Drei Kinder schieben Langeweile. Als Ester eine tote Hummel findet, ist der Tag gerettet, sie spielen Beerdigung. In ihrem Geheimversteck, einer Lichtung im Wald, wird die Hummel in einem aufwändigen Ritual zu Grabe getragen. Aus dieser Beerdigung entwickelt sich ein Unternehmen, bei dem die Kinder sich auf die Suche nach anderen toten Tieren machen, um ihnen ein würdiges Begräbnis - inklusive ewiger Grabpflege - zukommen zu lassen. Der tote Hamster der Nachbarin, ein alter Hahn, die Mäuse aus Omas Mausefalle und als Krönung ein überfahre-ner Hase werden der Erde übergeben, mit zunehmender Professionalität und begleitet von den hinreißend komischen Gedichten des etwa fünfjährigen Icherzählers. Erst am Ende, als sie dem Sterben einer gegen ein Fenster geflogenen Amsel zusehen müssen, bekommt der Tod eine begreifbare Dimension, und ihre Beerdigung wird besonders feierlich. - Darf man in einem Bilderbuch über den Tod herzhaft lachen? Man darf, wenn man wie das altbewährte schwedische Autorenteam Nilsson/Eriksson so unverkrampft an dieses Thema herangeht. Der recht umfang-reiche Text ist konsequent aus der Sicht des kleinen Jungen erzählt, mit allen Gefühlen, Ängsten und kindlichem Eifer und ist gerade dadurch für Kinder gut nachvollziehbar. Die wunderbar kindgerechten Illustrationen von Eva Eriksson drücken die ganze Bandbreite der Emotionen aus, denen die Kinder bei ihrem Tun unterworfen sind. Wenn auch der religiöse Aspekt des Themas nur ganz am Rande gestreift wird, so ist dieser Titel dennoch außerordentlich gut geeignet, Kindern dieses ernste Thema auf federleichte Art nahe zu bringen. (Beate Mainka)

Frankfurt a.M. 2006, ISBN 3-89565-174-5

Eine Kiste für Opa


Von Marie-Thérèse Schins und Birte Müller
Für Kindergartenkinder und Grundschüler:

In Südghana beim Volk der Ga werden die Menschen nicht in einfarbigen, standardisierten Särgen beerdigt wie bei uns, sondern jeder darf sich nach Belieben einen Sarg nach eigenen Vorstellungen und Wünschen beim Tischler machen lassen. Opa Mensah ist alt und erzählt sei-nem Enkel Kofi, dass es Zeit wird, eine geeignete "Kiste" für die bevorstehende "lange Reise" zu besorgen. Kofi wird etwas mulmig, wenn er daran denkt, dass sein Opa nicht mehr lange da sein wird, doch jetzt will er mit Opa zusammen die passende Kiste aussuchen. Beim Tischler Paa Joe stehen viele bunte Kisten zur Auswahl: eine wunderschöne "Hühner-Kiste" mag Opa aber nicht, denn die würde eher zu Oma passen. Eine Kiste in Form einer Colaflasche schließt Opa auch aus, denn Opa trinkt lieber Bier. So haben die beiden viel Spaß beim gemeinsamen Ausprobieren der wunderschönen bunten und phantasievoll gestalteten Kisten - es gibt z. B. einen Bus, ein Auto, ein Boot, einen Fisch, einen Elefanten und diverses Gemüse. Letztendlich kommen beide zu der Überzeugung: eine sonnengelbe Rakete soll es sein! Und wenn Paa Joe sie fertig gebaut hat, können Opa und Kofi sich vor der großen Reise noch oft zusammen hin-einlegen und sich noch vieles erzählen. - Selten wird das Thema Abschied und Tod so anrüh-rend und doch witzig behandelt. Birte Müller hat diese Geschichte mit kleinen selbstständigen Bildern in schönen bunten und heiteren Farben und einfachen, damit umso eindringlicheren Formen illustriert und bringt damit auch die positive Einstellung der Afrikaner zum Tod genial zum Ausdruck. Ein unbedingt empfehlenswertes Buch für Groß und Klein. (Margit Pongratz-Luttner) 

Berlin 2008, ISBN 978-3-351-04088-8

Opa, ich kann Hummeln zähmen


Von Monika Feth und Isabel Pin
Für Kindergarten- und Grundschulkinder

Joris Opa ist tot. In seiner großen Trauer sucht der kleine Junge nach Trost und nach einer verständlichen Erklärung des für ihn eigentlich unfassbaren Geschehens. Doch all die gut gemeinten Antworten der Erwachsenen helfen Jori nicht weiter, sondern verwirren ihnin ihrer Formalhaftigkeit: Wenn Opa friedlich eingeschlafen ist, warum findet er ihn nicht in seinem Bett? Und warum weint Oma, als sie ihrem Enkel erklärt, Opa sei im Himmel? Erst ganz all-mählich findet der Junge seinen eigenen Weg, den Verlust zu begreifen und anzunehmen. Dabei hilft ihm die Arbeit in Opas geliebtem Garten und die Erinnerung an ein Gespräch mit dem alten Mann, der ein wunderschönes Bild für den Ort fand, an dem Menschen nach ihrem Tod wohnen.
Monika Feth gelingt es auf beeindruckende Weise, sich in die Gefühlswelt trauernder Kinder hineinzudenken. Präzise und nachvollziehbar formuliert sie Joris Gedanken und Empfindungen und hilft so dem erwachsenen Vorleser dieser poetischen Geschichte genauso wie dem zuhörenden Kind, miteinander über den Tod und die persönliche Trauer ins Gespräch zu kommen. Isabel Pins eindrucksvolle, nur auf wesentliche Details konzentrierte Illustrationen lassen viel Raum für die eigene Vorstellungskraft und schaffen die notwendige Ruhe.(Angelika Rockenbach)

Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7941-6050-1

Unsere Namenspatrone

Von Hermann-Josef Frisch und Rüdiger Pfeffer
Für Grundschulkinder

Hermann-Josef Frisch erzählt in jeweils nur wenigen prägnanten Sätzen die Lebensgeschichten von Frauen und Männern, deren Leben für die Menschen so interessant und vorbildlich war, dass sie zum Namensgeber für spätere Generationen wurden. Neben der Lebensgeschichte finden sich auch Erklärungen für Zeichen und Symbole, mit denen die jeweiligen Namenspatrone in Kunst und Religion dargestellt werden. Mit freund-lichen Bildern von Rüdiger Pfeffer und als Extras einem Jahreskalender als Namenstagsverzeichnis und einem Namensregister, das beim Auffinden von abgeleiteten Namen hilft.

Düsseldorf 2000, ISBN 3-491-79529-X

Der salzige Kuss

Von Gerda van Erkel
Für Jugendliche

Eine Liebesgeschichte, die zwar mit dem Tod endet, aber dennoch Trost spendet.
Nein, süß sind Nienkes Küsse wirklich nicht: Sie hat Mukoviszidose in einer sehr aggressiven Form, so dass sie früh sterben muss. Und Kobe, ihr Freund, geht diesen Weg mit ihr. Beide leben in einem Sanatorium für Kinder und Jugendliche, die entweder an Mukoviszidose oder massivem Übergewicht leiden. Und Kobe hat es fast geschafft, während Steffi, die ebenfalls an Übergewicht leidet, noch ganz am Anfang ihrer Therapie steht. - Aus der Sicht dieser drei Jugendlichen wird von einer kurzen Lebens- und Sterbezeit erzählt, auch durch das Schriftbild klar voneinander abgegrenzt. Sie berichten vom Alltag im Sanatorium, von den Problemen in und mit ihren Familien, von ihrer Liebe und vom Abschiednehmen. Berührend und authentisch nimmt die Autorin ihre Figuren - und die Leser - an der Hand und führt sie durch das Sterben. - Ein ganz besonderes Buch für Leser/innen ab 14 Jahren, die die Auseinandersetzung mit Leid nicht scheuen. (Übers.: Mirjam Pressler) (Astrid Frey)

Reinbek bei Hamburg 2008, ISBN 978-3-499-21426-4