Spiele zum Fest

Hier geht’s nun zu unseren online-Spielen:

Zunächst einmal das Supermarkt-Spiel: Hier kannst du dein Wissen testen und außerdem Neues erfahren über Eier, Kaffee, Thunfisch und andere Dinge, die du oder deine Eltern vielleicht gerne essen und trinken.

Und dann gibt's noch das Erntedank-Memory. Dabei geht es um gutes Erinnern und schnelles Reagieren.

Vorlesen lassen

Geschichten im Einkaufswagen

Fünf von den Sachen, die auf Tim und Maries Einkaufsliste stehen, kannst du dir in diesem Spiel näher anschauen – und dir Gedanken dazu machen: Woher kommen sie? Und welche Menschen hatten damit zu tun, bis dass diese Dinge schließlich im Supermarkt ankommen? Welche Geschichten stecken dahinter?
Klicke die Sachen im Regal an und versuche dann, die Frage, die erscheint, zu beantworten. Bei der richtigen Antwort bekommst du weitere Informationen und Bilder.

Am Erntedankfest werden wir daran erinnert, dass alles, was wir täglich essen und trinken nicht selbstverständlich ist.
Gott lässt Früchte, Blumen und Gemüse wachsen; viele Menschen arbeiten dafür, dass alles gut gedeihen und schließlich geerntet werden kann. In der Bibel kannst du nachlesen, wie Gott den Menschen die Verantwortung für die Erde übertragen hat (im Alten Testament, Buch Genesis, im Kapitel 1, Vers 26-31). Alle Menschen sollen an den Gaben von Tieren und Pflanzen teilhaben. Leider gehen die Menschen immer wieder rücksichtslos mit diesen Gaben, mit Tieren und Pflanzen, um. Und sie sind dabei oft auch ungerecht gegenüber ihren Mitmenschen.
Was Pflanzen und Tiere uns für die tägliche Nahrung geben, das kaufen wir meist im Supermarkt ein. Hier sind wir dafür verantwortlich, das zu kaufen, was auf gute und gerechte Weise hergestellt oder geerntet wurde. Oft aber wissen wir nicht, welche Geschichten hinter den Sachen stecken, die wir in den Einkaufswagen packen. Zeit also, einmal darüber nachzudenken.

Erntedank-Memory

Hier kannst du dein Gedächtnis testen.
Klick einfach auf den Dreiecksknopf und los geht`s!

Infos zum Einkaufswagen-Spiel

Hühnereier

Nimm dir ein normales Blatt aus dem Drucker des Computers und lege es vor dich hin. Dieses Blatt hat eine ganz bestimmte genau festgelegte Größe, die man DIN-A4 nennt. Ungefähr genauso groß ist der Platz, der einem Huhn zur Verfügung steht, das in einem Käfig gehalten wird, um Eier zu legen. So ein Huhn sieht nie das Tageslicht, denn die Käfige – hunderte neben- und übereinander – sind in geschlossenen Gebäuden untergebracht, ohne Fenster.
Dass so ein Huhn ganz erbärmlich aussieht und eigentlich mehr leidet als lebt, kannst du dir sicher vorstellen. Warum gibt es das? Die Besitzer solcher Hühner, die an den Eiern verdienen wollen, behaupten: Es wird teuer, wenn die Hühner statt in Käfigen übereinander am Boden gehalten werden oder gar – wie früher auf dem Bauernhof – im Freien umher laufen. Da sie mehr Ausgaben hätten, müssten sie die Eier auch teurer verkaufen, um etwas daran zu verdienen. Die Leute wären aber nicht bereit, mehr Geld für Eier zu bezahlen. Ob das so ist?

Wenn man wüsste, dass die Eier, die man kauft, von Hühnern kommen, die wie Lebewesen gehalten würden – und nicht wie eine Legemaschine – , würden dann nicht viele bereit sein, etwas mehr für ein Hühnerei auszugeben? Bruder Franz, Tim und Marie auf jeden Fall. Seit dem 1. Januar 2004 hilft Ihnen ein Gesetz, solche Eier zu erkennen: Alle Eier der Güteklasse A aus Betrieben mit mehr mit mehr als 350 Hühnern tragen ein Erkennungszeichen, einen Erzeugercode. Er besteht aus Ziffern und Buchstaben.
Die erste Ziffer ist die wichtigste, sie sagt, wie das Huhn, von dem das Ei kommt, gehalten wird. Dabei steht:
- 0 für ökologische Erzeugung (das Huhn kann sich frei bewegen und erhält nur natürliches Futter),
- 1 für Freilandhaltung (das Huhn kann sich frei bewegen),- 2 für Bodenhaltung (das Huhn kann sich nicht frei bewegen, wird aber wenigstens am Boden gehalten),
- 3 für Käfighaltung.
Die Buchstaben nach dem Bindestrich geben Auskunft über das Herkunftsland: z.B. DE für Deutschland; AT für Österreich, BE für Belgien, NL für Niederlande.Mit den restlichen Ziffern können der Herstellerbetrieb und die Stallnummer erkannt werden.

Also: mit diesen Ziffern kannst auch du beim nächsten Einkauf erkennen, woher ‚dein’ Ei kommt. Genau nachlesen kannst du sonst noch einmal unter www.was-steht-auf-dem-ei.de.
Und wie du dich entscheidest, ist doch sicher klar, oder?

Blumen

Dass Blumen, die in kalten Monaten bei uns nicht mehr blühen, aus fernen Ländern eingeflogen werden, ist ja eigentlich noch ganz in Ordnung. Obwohl: Wie bei vielen Dingen, die wir gern mögen. ist doch eigentlich die Freude darauf am schönsten. Und bei Blumen freut man sich um so mehr, wenn man die Zeit abwarten kann, bis es soweit ist und sie schließlich zu haben sind.

Nelken wachsen das ganze Jahr über in Kolumbien. Dort arbeiten Frauen, meistens Mütter, die ihre Kinder alleine groß ziehen müssen, in großen Blumenpflanzungen, so genannten Blumenplantagen. In Kolumbien gelten andere Gesetze als bei uns. Wie es den Frauen in den Blumenplantagen ergeht, wird am Leben von Marina deutlich:
Marina fing vor zehn Jahren als Jugendliche an, in den Blumenplantagen zu arbeiten. Damals mussten die Arbeiterinnen 600 Blumen schneiden und 25 Sträuße in der Stunde binden; jetzt sind es 1.000 Blumen und 40 Sträuße. Die Arbeitszeit dauert oft 14 - 16 Stunden am Tag, an sechs Tagen in der Woche! Vor dem Valentinstag und zu Stoßzeiten wird auch sonntags gearbeitet.
Drei Mal am Tag gibt es fünf Minuten Pause, um zur Toilette zu gehen. Wenn die Arbeiterinnen die vorgegebene Leistung nicht bringen, wird ihnen der Lohn gekürzt. Die umgerechnet 130 Dollar im Monat reichen ohnehin für die meist allein erziehenden Frauen nicht aus, eine Familie zu ernähren. Hinzu kommen die giftigen Pflanzenschutzmittel, die auf die Blumen gesprüht werden.
Die Frauen müssen häufig viel zu früh nach dem Einsatz der giftigen so genannten Pestizide in die Gewächshäuser zurück, wenn sich der ‚Sprühnebel’ noch gar nicht verzogen hat. Oft müssen sie sogar während des Sprühens weiterarbeiten. Sie haben meist keine ausreichende Schutzkleidung und wissen auch nicht, wie wichtig die ist.
In Deutschland gibt es seit 1996 eine Organisation, die sich weltweit gegen Hunger und Armut einsetzt: FIAN. Zusammen mit kirchlichen und anderen Gruppen hat FIAN eine Liste mit Punkten aufgestellt, die auf den Blumenplantagen beachtet werden sollen. Dazu gehört eine faire Bezahlung und der Schutz gegen Pflanzengifte. Blumenplantagen und Händler, die diese Abmachungen einhalten, bekommen ein besonderes Siegel verliehen und auch die Blumengeschäfte, die Nelken; Rosen und andere Blumen aus solchen Betrieben bei uns verkaufen, haben dieses Siegel an der Eingangstür oder im Laden angebracht. Du siehst es hier abgebildet.

Marie hat dieses Siegel im Supermarkt nicht gefunden. Sie hat sich dann kurz überlegt, wie es wäre, wenn ihre Mutter auf einer Blumenplantage arbeiten müsste. Dann würde Marie es gut finden, wenn alles dafür getan würde, dass Mama fair bezahlt würde und vor Gift geschützt wäre.So hat sich Marie entschlossen, auf dem Rückweg noch einmal in anderen Blumengeschäften zu schauen. Vielleicht findet sich eins mit dem Blumensiegel.

Tunfisch

Tunfisch wird leider meistens mit langen Treibnetzen gefischt. Leider deshalb, weil so ein großes langes Netz im Lebensraum Meer viel Schaden anrichtet: Es stört oder zerstört die Lebensgemeinschaften von Fischen und anderen Tieren.
Wie Du links auf der Zeichnung sehen kannst, bleibt alles in diesen Netzen hängen und so werden auch zu junge Fische, Meeresschildkröten und vor allem Delphine sinnlos gefangen und getötet. Sie werden meist als ‚Abfall’ wieder ins Meer gekippt.
Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace haben dagegen schon vor Jahren protestiert und es gibt Bemühungen der Tunfisch-Industrie, besonders lange Treibnetze nicht mehr zu verwenden. Leider sind die Kontrollen für die Einhaltung solcher Verpflichtungen nicht sehr zuverlässig.
In Deutschland versichert unter anderem die französische Firma ‚Saupiquet’ keine Treibnetze zu verwenden und nur mit eigenen Schiffen Tunfisch zu fangen. Dadurch wird die Kontrolle erheblich erleichtert.

Viele andere Firmen behaupten ‚delphinfreundlich’ oder ohne Treibnetze gefangenen Tunfisch anzubieten und werben damit, ohne dass man wirklich sicher sein kann, hier die Wahrheit zu erfahren.
Etwas mehr Gewissheit hat man, wenn man sich an der Liste der ‚Gesellschaft zur Rettung der Delphine’ orientiert. Marie hat sich von ihrem Vater diese Liste ausdrucken lassen, nachdem sie von Bruder Franz von den schlimmen Tunfisch-Fang-Methoden erfahren hat.
Sicher würdet ihr das auch tun, wenn ihr so gerne Tunfisch essen würdet wie Marie, aber nicht möchtet, dass Delfine und andere Meerestiere deswegen unnötig gequält und getötet werden, oder?

Kaffee

Kaffee wächst auf kleinen Bäumen und braucht ein sehr warmes Klima, um zu gedeihen. Zwei Kaffeearten, 'coffea robusta' und 'coffea arabica', sind die weit verbreitesten in den Anbaugebieten Afrikas und Lateinamerikas. Die Bäume tragen als Früchte rote Beeren, in denen die Kaffeebohnen stecken, Vielleicht hast du solche Bohnen schon einmal gesehen, bevor sie zu Kaffeepulver gemahlen werden.

Die Beeren werden getrocknet, das Fruchtfleisch, eine Schale aus Horn und noch ein dünnes Häutchen werden entfernt und die Bohnen kommen zum Vorschein. Vier Jahre dauert es, bis eine Kaffeepflanze zum ersten Mal Früchte trägt, nach fünf Jahren kann man das erste Mal ernten. Kaffee ist durch viele natürliche Feinde bedroht: Insekten, Pilze wie der berüchtigte ‚Kaffeerost’ und schließlich das Wetter. Der Kaffeebaum ist ziemlich empfindlich gegen starke Trockenheit, Frost, Sturm und übermäßigen Regen.

Deshalb ist für kleine Kaffeeanbauer, die nur wenig Land ihr Eigen nennen, das Risiko groß, Ernte und damit Einkommen und Lebensunterhalt zu verlieren. Schwierig wird es auch, wenn die Preise für Kaffee fallen, weil das Angebot auf dem Weltmarkt sehr groß ist. Dann sinkt nämlich auch der Erlös der Kleinbauern für ihren Kaffee.
Seit einigen Jahren haben sich die katholische und evangelische Kirche und verschiedene Organisationen darum gekümmert, dass diesen kleinen Kaffeebauern von den großen Kaffeefirmen ein Mindestpreis gezahlt wird. Du erkennst diesen Kaffee an einem besonderen Siegel, dem ‚Transfair’-Siegel. Es ist links abgebildet.

Tim und sein Vater wissen, dass dieser Kaffee immer etwas teurer ist als andere Sorten, die dieses Siegel nicht tragen. Aber sie wissen auch, dass das Geld, das sie mehr bezahlen, anderen Menschen weit weg – z.B. in Guatemala oder Mexiko – hilft. Sie verdienen an ihrem Kaffee genügend, um ausreichend zu essen zu haben und ihre Kinder zur Schule schicken zu können.

Hamburger

Das Fleisch in Tims Hamburger besteht zum größten Teil aus Rindfleisch. Und mit jedem Hamburger aus Rindfleisch, den Tim und andere verspeisen, wächst die Gefahr, dass der unbeschreiblich tier- und pflanzenreiche Regenwald immer kleiner wird. Wie hängt das zusammen?
40 Prozent des weltweiten Urwalds liegen in Amazonien, das zu Brasilien gehört. Auf der Karte links kannst Du dieses Gebiet sehen. Die hellbraunen Flächen zeigen das Gebiet des Waldes, das allein von August 2002 bis August 2003 gerodet wurde d.h., in dem die Bäume gefällt wurden. Das Gebiet ist zweimal so groß wie Portugal.

Was hat das mit Rindfleisch zu tun? Brasilien ist auf dem Weg, der größte Rindfleischexporteur der Welt zu werden. Das Fleisch geht zum größten Teil in die Länder der Europäischen Union, zu denen auch Deutschland gehört. Mehr als 80 Prozent des Fleisches, das die Europäische Union einführt, stammt aus Südamerika.

Um so viel Fleisch produzieren zu können, braucht man viele Rinder und die Rinder brauchen Weideland. Mehr als drei Viertel des abgeholzten Waldbestandes in Brasilien wird zu Weideland. Die brasilianische Regierung versucht zwar, den Regenwald durch bessere Umweltgesetze zu schützen, doch gegen die oft mit Gewalt drohenden Großbauern und Herdenbesitzer können sich die Behörden nicht genug durchsetzen.

Die einzige Möglichkeit, diese verhängnisvolle Entwicklung zu stoppen, liegt darin, dass Käufer und Verbraucher von Rindfleisch nachdenken und weniger häufig davon essen.
Tim jedenfalls hat den Hamburger wieder zurückgelegt und will nach dem Sport jetzt öfter mal ein Müsli probieren.